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Dieses Thema hat 0 Antworten
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 Hip Hop kennenlernen
dini Ma Offline



Beiträge: 82

17.01.2012 16:25
RE: Das Rap 1x1 Thread geschlossen

0. Allgemein

- sprachliche Ausdrucksweise
- Zeilenlänge sollte rappbar gehalten sein
- muss schön klar sein, also das auch wenn man ne einzelne Zeile liest sie Sinn macht
- Zusammenhang auf jeden Fall innerhalb der Zeile und optimalerweise auch über mehrere




1. Reime

Reime sind was Tolles. Man kann auch ohne Reime rappen aber zum schmücken vorzüglich. Schmuck nicht nur im Sinne das wenn man es hört, es einem gefällt, sondern weil sie auch besser hängen bleiben. Es gibt so manchen Rapper, der zwar scheiß Reime/schmutzige Reime/gar keine Reime hat, aber es trotzdem geil klingt. Wie das kommt? Tja der Junge hat derb Flow. Flow hat nun mal mit Reimen wenig am Hut. Und würde dieser super Rapper auch noch geile Reime bringen, dann wäre es noch umso geiler. Reime müssen jedoch betont werden, damit sie das Gehirn auch gescheit wahrnimmt und somit von ihnen in den Bann gezogen wird. Desto ungewöhnlicher und spektakulärer Reime sind, desto besser bleiben die im Gedächtnis und beeindrucken. Schmutzige Reime können gerappt auch sehr geil kommen, hat was Frisches. Man wundert sich, weil sich das gar nicht reimen müsste, aber sich trotzdem reimt. Reime die man schon kennt flashen eben kein bisschen mehr und sind daher uninteressant. Auch Reime größtenteils aus Verben aufgebaut gehen eher im Gedächtnis verloren. Das Gehirn ist einfach eher gewohnt Substantive zu merken, weil sie in Sätzen nun mal die Schlüsselrolle spielen. Demnach sind Substantive auf Substantivreime eigentlich eher optimal. Vom klang mag zwar ob Verb auf Verb oder Substantiv auf Substantiv kein riesiger unterschied sein, aber der eine gerät in Vergessenheit und der andere bleibt wenn es gut geht hängen. Im Übrigen sind Substantiv auf Substantiv Reime schwerer zu finden und daher seltener und prägnanter. Mehrfachreime sind halt um einiges Spektakulärer aber auch schwerer zu rappen stellenweise. Am wichtigsten sind Endreime also Reime am Ende der Zeile, die setzt der Hörer praktisch vor raus, falls die nicht kommen gefällt es ihm zumeist eher weniger. Damit es gut klingt müssen zumeist wenigstens sehr schmutzige Reime her. Man kann jedoch auch Zwischenreime bringen was primär das Rappen erleichtert.


Je nach Fertigkeit und Ziel eines Liedes benutzt ein Rapper verschiedene Reimtechniken um seinen Text zu formulieren.

Im Großen und Ganzen zählen nur Vokale, also a e i o u ö ü


1.1 Zweckreim:

Ein reimendes Wort, das anscheinend nur an seiner Stelle im Text auftaucht um seine Funktion als Reim auszuführen, aber vom Sinn her nicht richtig in den Text passen will.


1.2 Standardreim:

Ein Reim gilt als Standardreim, wenn das Reimen zweier Wörter unmittelbar ersichtlich und leicht zu erkennen ist.

Einfache Reime sind

Haus - Applaus - Maus
Mund - rund
Bus - Kuss
Maus - Haus
Hassen - prassen
Baumhaus, Traumbauch > au-au

desto verschiedener die benutze Mundpartie der Konsonanten ist, desto schmutziger wird es.

man kann ohne Probleme
Wert auf Speer, Bande auf Wanne
reimen

Man kann auch Betonungen von Wörtern verändern damit sie sich reimen etc. aber man sollte es nicht übertreiben
und auch mal austesten ob es wirklich gut geht. Kann nämlich auch oft ein Schuss in den Ofen sein.


1.3 Double:

Immer das letzte Wort einer Zeile (mit zwei Silben) reimt sich auf das letzte Wort der folgenden Zeile, wobei immer 2 oder mehrere Zeilen ein Reimpaar bilden, bei dieser Art des Reims spielen Neologismen eine große Rolle. Der deutschsprachige Ausdruck für einen Mehrfachreim ist eigentlich reicher Reim.

normal:

essen alle - Messehalle
Frisch gewaschen - Mist erhaschen

Substantivdoppelreime :

Mischgericht<=>Fischgesicht
Bunsenbrenner<=>Tuntenkenner

Bespiele:

Tup-per-do-se
Rub-bel-lo-se
but-ter-bro-te

es reimen sich bei den Worten jweils Silbe 1 vom ersten Wort auf Silbe 1
vom 2ten, Silbe 2 vom ersten Wort auf Silbe 2 vom 2ten, etc. wie du siehst, das ist ein double.


1.4 Tripple und Quattroreime:

Dreifachreim, Vierfachreim etc., man spricht hier auch von Kombos.
Als Beispiel ein Fünffachreim, der zugleich ein durchgezogener Reim ist (weitere Besonderheit: der Reim umfasst die ganze Zeile):

Snap crack jewelry bling
Flat jack who he bring
Clack clack cooley ring
Bad rap cuties claim
Ascap put em in the river I'm the sushi king
(Cam'ron auf „Killa Cam“)

Klar, dass ich bei diesem Lifestyle verfluchte Neider hab
doch wir regeln das per Drive-by Besuch in deiner Stadt
(Eko Fresh auf „Deutschlands Eins“)

au-to-mo-bil-att-rap-pe<=>klau-stro-pho-bie-a-tta-cke
mas-sen-ver-nicht-ungs-pau-se <=> mas-ken-ver-pflich-tungs-klau-sel
er-frisch-ungs-ge-trän-ke <=> ver-nicht-ungs-ge-plän-kel

So was liest man halt nicht oft und flasht deshalb, man kann natürlich auch Mehrfachreime aus Verben/+Adjektive/+Substanstive bauen

schlaue geile Trinker sehen - lauter kleine Kinder gehen

So was bleibt jedoch nicht bedingt sehr gut im Gedächtnis hängen, weil man nicht so ganz den Reim getrennt wahrnimmt und so speichern kann etc. weshalb das zumeist weniger gut kommt und allgemein weniger besonders ist und demnach weniger auffällt.


1.5 Schüttelreim:

Kuh-Zunft - Zu-kunft

der Reim hat 2 Teile. In diesem Fall Kuh + Zunft <=> Zu + Kunft ist auf das K und das Z nicht verändert, solche Reime sind sehr schwer zu finden besonders auf Substantivebene flashen sie derbe.


1.6 Durchgezogener Reim:

Ein einfacher oder mehrsilbiger Reim auf die selbe(n) Endungen, läuft durch 4, 6, 8 usw aufeinanderfolgende Zeilen.

Yo, Now I was downtown clubbin', ladies night
Seen shorty she was crazy right
And I approach baby like
Ma, What's your age and type?
She looked at me and said: you's a baby, right?
I told her: I'm 18 and live a crazy life
Plus I'll tell you what the 80's like
And I know what the ladies like
Need a man that's polite, listens and takes advice
I could be all three, plus I can lay the pipe
Come with me come stay the night
She looked at me laughin', like: boy, your game is tight
I'm laughin' back like: sure, you right
(Juelz Santana auf „Hey Ma“)


1.7 Vorgezogener Reim:

In der ersten Zeile wird das Reimwort in den ersten halben Takt gestellt, vorzugsweise dann bis zur Vollendung des Taktes eine Pause gemacht, und dann eine normale Zeile angehängt, mit dem Reimwort am Ende, z. B.:

Ich hab mehr Schotter als Bolzplätze
denn ich stapel' die Tracks sowie Kinder die Holzklötze


1.8 Rekursiver Reim:

Steht nach einem Double am Anfang der nächsten Zeile und reimt sich noch einmal auf die Silbe(n) des Doubles.

With the goons i spy
Stay in tune with ma
She like damn This the realest since kumbaya
Kumbaya killa kam my lord...
(Cam'ron auf „Killa Cam“)


1.9 False Way:

Eine Zeile und der Anfang der folgenden werden so gebaut, dass vom Reim und Sinn der Eindruck entsteht in der zweiten Zeile müsse am Ende ein Standardreim stehen. Stattdessen benutzt der Rapper aber ein ganz anderes Wort, das vom Sinn her auch richtig ist, sich aber nicht reimt. Eher in scherzhaft gemeinten Texten vorzufinden.

Ladies lasst euch nicht bitten
zeigt mir bitte eure Ausweise


1.10 Tag:

Das erste Reimwort wird 4-8 mal wiederholt, z. B.:

You follow me homie, listen, I subjected my ways motherfucker
To cocaine, weapons that spray, at your fucking face motherfucker
It's Santana the great motherfucker, in the place motherfucker
Stay away motherfucka
Cause I'm headed straight to the top, Motherfucka
Diplomat Taliban slash ROC motherfucka
Oh yeah, I do this for my block motherfucka
D train, Al Gator, pop motherfucka
(ibid.)


1.11 Unreiner Reim

Bei dem unreinen Reim werden die jeweils am Ende stehenden Worte eines Verses zwar unterschiedlich geschrieben, hören sich aber ähnlich an. Besonders aufwendig ist diese Technik bei mehreren Wörten am Ende.

Scheiß auf Sprechgesang
dies ist Rap-shit, Mann,
Hör dir die Beats, die Flows, die Texte an
(ASD: Sneak Preview)

I rap for listeners, blunt heads, fly ladies and prisoners
Henessey holders and old school niggas, then I be dissin a
Unofficial that smoke woolie thai
I dropped out of Cooley High,
gassed up by a cokehead cutie pie
(Nas: Memory Lane)




2. Sinn

2.1 Wortwitz

Die Doppeldeutigkeit von Ausdrücken/Wörter wird ausgenützt z.B.

musst es auf dir sitzen lassen, darfst jetzt mein Thron sein

also Wort wörtlich der Erste Teil des Satzes passt zum zweitem, also dass er als Thron missbraucht wird. Oder als Ausdruck das "auf dir sitzen lassen", was heißt das man sich nicht dagegen wehren kann.


2.2 Vergleiche

Dein Hirn klein wie'n Nadelkopf

usw. Wichtig hier, das die benutzen Metapherwörter wirklich damit assoziierbar sind

Nadelkopf => klein
Hirn + klein => Beschimpfung

Anmerkung: Man kann durchaus Methapern mit Wortwitz kombinieren.


2.3 Punchlines

Eine Punchline ist Bestandteil zahlreicher Battlerap-Texte und dient dem Rapper als Hilfsmittel, um seinen Kontrahenten möglichst imposant zu diskreditieren, z.B.:

Du hängst an der Nadel wie Christbaumschmuck
(Kollegah)

"Fick dich du Nu**e" Bla Bla, ist kein Punch, dass ist niveauloses Gelaber. Nützlich als Lückenfüller aber meiner Meinung nach kein wichtiger Bestandteil eines Battles
desto weniger von dem Zeug, desto besser ein Punch ist z.B. das grade schon gefallene.

Dein Hirn klein wie'n Nadelkopf.

Man stellt also ne negative Behauptung über den andern auf und schmückt diese mit Methapern und Wortwitz. Allgemein geht es ja beim Battle zu zeigen das man besser ist als der andere, weshalb man sich immer selber als den tollsten bezeichnet und den andern als den Schlechtesten.


2.4 Metapher

Da gibt es noch die Metaphern, im prinzip dasselbe nur ohne "wie" oder "als" (der Fluss des Lebens)
Kurz beschrieben ist eine Metapher ein logischer Vergleich ohne Vergleichswörter (bspw. wie oder als).

Verlier die Hoffnung nicht, denn das Leben geht weiter; wenn du was bewegst, ist nicht jeder Tag der 13. Freitag.
(Jesaja auf Ground Zero)

Beispiele

„An mir poppen mehr frauen rum als an einer Tupperdose“
„Du sitzt daheim und benutzt deinen Schwanz wie Rubbellose“
„Ball spittet fette Lines und du schmierst ab wie Butterbrote“

Line 1 hat nen Vergleich und ein Wortspiel. Wortspiel weil poppen als das poppen (geräusch) des Deckels beim entvakuumisieren einer Tupperdose, wie in dieser Line, als auch als anderes Wort für Geschlechtsverkehr stehen kann. Somit hat man die 2-deutigkeit des Wortes "poppen" ausgenutzt um eine dadurch humoristisch angehauchte Line zu schaffen. Der vergleich in der Zeile ist "als an einer Tupperdose".

In der 2ten is der Vergleich das "wie Rubbellose", wobei auch wieder ein Wortspiel zu dem Wort "rubbeln" drin vorkommt. Einmal "rubbeln" im Sinne, eben des Freikratzens des Gewinnfeldes auffm Rubbellos als auch "rubbeln" im Sinne von Selbstbefriedigung ausführen.

Die 3. Line ist kompliziert. Wieder 2 Wortspiele und ein Vergleich vorhanden. Sicher kennst du "abschmieren" im Sinne von "kläglich versagen", aber man schmiert sich eben auch Butter aufs Brot. Das 2. Wortspiel ist das "fette" denn Fett ist nun mal auch schmierig (Schmierfett), oder eben fettig wie Butter auf dem Brot, oder eben "fett" im sinne von "tight, krass". Somit stellt man hier 2 Verbindungen her und die Zeile ist schon recht komplex, vom Sinnmäßigen Aufbau her.

Was Wortspiele sind dürftest du nun haben. Also zu Vergleichen
Vergleiche sind alle die durch ein "wie " oder "als" eingeleitet (Er schwebt wie auf Wolken).

zu den enthaltenen Punches.
Line 3 ist in sich ein eigener und drück einfach aus "du hast keine chance" (wenn du das aber so schreiben würdest wäre es billig.)
Zeile 2 ist im Prinzip auch einer für sich (du musst dir einen wichsen, weil dich keine ham will) wird aber hier noch durch die erste stärker gewichtet (die erste ist alleine keine Punchline, denn sie sagt nur, dass ich alle weiber krieg, aber stellt keinen bezug zum gegner her), Aber Zeile eins und zeile 2 Zeigen zusammen den Unterschied zwischen mir und dem Kontrahenten auf (Ladylover / typ der sich dauernd einen wichsen muss) und bilden somit einen stärkeren punch.




3. Flow

Es ist sehr schwer zu definieren. Bleib auf dem takt, und vor allem lerne den text auswendig, wenn du etwas perfekt flown willst. Es gibt sehr viel verschiedene Arten von Flows, (z.B. man kann einfach kurz vor dem Endreim pause machen und dann weiter rappen, bei der nächsten Zeile dann genau das selbe. das klingt nicht schlecht) Übung macht den Meister in diesem Gebiet, ohne Frage. Taktgefühl ist ein Talent, aber man kann sich es auch antrainieren wenn du z.B. ein Instrument spielst hat das nur Vorteile, besonders Schlagzeugspieler!
Freestyle einfach mit freunden in der runde zu irgendwelchen Beats (kannst du dir runterladen, gibt es überall kostenlos) und höre einfach den halben Tag Rapmusik und lerne die texte deiner Vorbilder auswendig bis du mitsingen kannst. Das bedeutet alles gute Übung und fortschritt.


Die Techniken

3.1 Normal:
Der Rapper spricht schlicht im Takt. Eine einfache und häufig gefundene Variante.

3.2 Doubletime (auch bekannt als Halftime):
Der Rapper „flowt“ doppelt so schnell, wie man die normale Geschwindigkeit ansetzen würde. Diese Technik erfordert etwas Übung, damit man weder den Takt verfehlt, noch akustisch unverständlich wird. Es gibt mittlerweile viele Rapper, die diese Technik benutzen.

3.3 Tripletime:
Die Königsdisziplin im Schnell-Rappen. Der Rapper „flowt“ dreimal so schnell, wie man die normale Geschwindigkeit ansetzen würde. Wird immer wichtiger bzw. häufiger.

3.4 Gesang:
Der Rapper flowt (teilweise auch schnell) seinen Text, wobei er mit seiner Stimmlage eine Melodie abläuft. Unterscheidet sich zum normalen Singen dadurch, dass der Gesang beim „flown“ meistens schneller ist, dafür die Melodie wenig kompliziert ist. Findet sich oft in Hooklines (kurz Hook).

3.5 Old-School:
Einer der speziellsten Stile, da eine Funky-ryhme-Technik beherrscht werden muss.




4. Stlye

Ein Style beim HipHop zb. wäre die Art wie du dich gibst.
also Style beim Rappen:


4.1 Flow

schnell, langsam, betont, gelangweilt, hart, smooth (etwas chilliger, aber hart)


4.2 Aussprache

richtig Betont, etwas lässiger, abgehackt, verwirrend (d.h. so betonen dass es für den Hörer, so geht wenn er es hört. (BOOOOOM war das geil))


4.3 Texte

Liebe, Battle, Story(z.B. über deine Stadt, über ein Ereignis)
Text ist der aufwendigste Teil.


Ich persönlich denke, es gibt viele Arten zu rappen:

-vielleicht bist du einer der eher Liebestexte/Trauertexte schreibt
-vielleicht stehst du auf Battle, also hartes/tightes(sehr gutes) Flown
-vielleicht stehst du mehr auf Story, also ein Thema richtig gut ausarbeiten

vielleicht auch was ganz Neues, und das wäre schon tight.




Quellen:
- Rap.de
- Wikipedia.org

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